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Meeting Juli 2021

«hautnah» – Ein eindrücklicher Rundgang durch das alte Luzern

Trotz Sturmwarnung und angesagtem Regen traf sich die Gruppe zum Frauenstadtrundgang bei der Jesuitenkirche. Geführt wurden wir von zwei jungen Frauen, welche uns um 200-300Jahre zurückversetzten.
An verschiedenen Orten in der Altstadt und anhand von Erzählungen, überlieferten Zeitungsausschnitten, kleinen Sketches und alten Zeichnungen/Fotos erzählten sie humorvoll und eindrücklich, was es hiess Hebamme zu sein, wie sich die Frauen kleideten, wie die Mode wechselte, was für Kleideraccessoirs von der Stadt verboten wurden und wie und wo die Frauen baden durften.

Von der Spreuerbrücke blickten wir flussabwärts und wissen nun, wo der Mississippi-Dampfer stand – die ehemalige Wasch- und Badeanstalt –, erfuhren, welche Regeln dort galten und dass er am schmutzigen Donnerstag 1970 abgerissen wurde.


Aber nicht nur Baden und Waschen war angesagt. Luzern erkannte früh, wie wichtig Bewegung für das Gedeihen und die Gesundheit der jungen Mädchen war und verordnete Turnstunden. Wobei diese mit Turnen in unserer heutigen Zeit wenig zu tun hatten. Die Kleidung war ungeeignet und die Übungen zielten darauf ab, stramm dazustehen und jedes Gelenk einzeln ein bisschen zu bewegen.

Schlusspunkt war die Rathaustreppe, wo wir von der Lebensmittelknappheit zur Zeit des 1. Weltkriegs erfuhren und damit verbundenen sich lange Schlange auf der Rathaustreppe bildeten.

Auf gemütlichen Sofas unter der Egg stiessen wir auf die Gegenwart an, während die Feuerwehr, in Erwartung der Unwetter, das Reussufer mit Schalttafeln, Sandsäcken und Plastikschläuchen sicherte.

(Sibylle Hug, Fotos Annabeth Studer)